Dr. Ulrich Mayr
Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee
Agrarwissenschaftliche Forschung
Michael Hofmann
Regionalwerk Bodensee
Stromabnahme
Thomas Franke
AgriPV-Solutions GmbH
EPC
Obsthof Bernhard
Koordinaten: 47°36'5.45"N, 9°36'14.52"E
Angesiedelt in Kressbronn am Bodensee bewirtschaftet Hubert Bernhard 86 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon sind 47 Hektar im Bereich des Kernobstes. Mit verschiedenen Sorten steht der Apfel als Hauptkultur im Vordergrund. Die Anbauflächen erstrecken sich vom Bodensee bis ins Hinterland und sind neben Äpfeln mit Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Hopfen bewirtschaftet. Seit dem Jahr 2014 ist der Betrieb im Modellvorhaben »Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz« aktiv. Herr Bernhard ist unter anderem Vorsitzender des Obstbauringes Tettnang sowie des dort ansässigen Maschinenringes.
Mit der Anlage in Kressbronn a.B. wurde deutschlandweit erstmals eine stromerzeugende Agri-PV-Anlage in eine bestehende Apfelplantage integriert. Die 0,4 Hektar große Pilotanlage, die zu 50 Prozent vom Land Baden-Württemberg gefördert wurde, wurde am 13. Mai 2022 von Ministerpräsident Winfried Kretschmann eingeweiht. Seitdem haben die 1.110 lichtdurchlässigen PV-Module über 365.000 kWh Strom produziert (2022: 199.000 kWh, 2023: 249.000 kWh, Stand Oktober 2023).
Die Familie Bernhard arbeitet kontinuierlich daran, ihren Betrieb zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten, um die Übergabe an die nächste Generation, Tochter Sina Bernhard, zu sichern. Nach etwa 12 Jahren soll sich die Investition der Bernhards von 200.000 Euro amortisiert haben.
Doch was hat den Obstbauern Hubert Bernhard dazu bewogen, eine Agri-PV-Anlage zu bauen? Ein Erfolg des Volksbegehrens »Artenschutz - Rettet die Biene«, welches ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Landschaftsschutzgebieten (LSG) forderte, hätte 2019 das Aus für seinen Betrieb bedeutet, da 90 Prozent seiner Anbauflächen in dieser naturschutzrechtlichen Kategorie eingestuft sind. Herr Bernhard suchte nach Alternativen und fand sie in der Agri-PV. Neben der Stromerzeugung über dem Acker versprach die Technologie, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und vor Wetterextremen wie Hagel zu schützen.
Bis die Agri-PV-Anlage auf dem Obsthof Bernhard tatsächlich stand, war es ein langer Weg. Denn bevor sie im Mai 2022 die ersten Kilowatt produzieren konnte, mussten die Bernhards eine Reihe technischer, finanzieller und bürokratischer Hürden überwinden. Zudem musste die Anlage so konzipiert werden, dass sie sich in den Baumbestand einfügte und gut in die touristisch geprägte Bodenseeregion passte. Zu den wichtigsten Punkten, die bei der Planung berücksichtigt wurden, gehören
Herr Bernhard zeigte sich nach der ersten Apfelernte unter den PV-Modulen (Herbst 2022) sehr zufrieden. Die Äpfel zeigten weniger Sonnenbrandschäden als in den Vorjahren und die Fungizid-Spritzungen konnten deutlich (bis zu 70 Prozent) reduziert werden. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass die Apfelbäume direkt unter den aufgeständerten PV-Modulen stehen und ihre Blätter bei starkem Regen weniger nass werden. Es wird vermutet, dass dadurch sich die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten drastisch reduziert.
Und der Strom, der von einem der dreizehn Projektpartner (dem Regionalwerk Bodensee), abgenommen wird, wird ebenso produziert. Die Vergütung dafür wurde in einem innovativen Stromliefervertrag (PPA), der sich am Terminmarkt orientiert, festgelegt. Auf diese Weise können die Bernhards an den aktuellen Marktentwicklungen partizipieren, ohne das volle Risiko und den administrativen Aufwand des Spotmarktes tragen zu müssen.
Die agrarwissenschaftliche Begleitforschung wird vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) durchgeführt. Das KOB wird die Eignung der Sorte Gala für die Agri-PV anhand von Qualität und Quantität der Apfelerträge aus der Kressbronner Anlage überprüfen. Zukünftig sollen im Rahmen des Projektes »Stamomo« Sensoren zur Erfassung atmosphärischer und bodenkundlicher Parameter installiert werden, damit könnte die Kressbronner Anlage zu einer der am intensivsten beforschten Apfelplantagen der Welt werden.
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→ 558 PV-Module à 260 W (145 kWp) mit 40 Prozent Lichtdurchlässigkeit
→ 552 PV-Module à 170 W (94 kWp) mit 51 Prozent Lichtdurchlässigkeit
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Angesiedelt in Kressbronn am Bodensee bewirtschaftet Hubert Bernhard 86 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon sind 47 Hektar im Bereich des Kernobstes. Mit verschiedenen Sorten steht der Apfel als Hauptkultur im Vordergrund. Die Anbauflächen erstrecken sich vom Bodensee bis ins Hinterland und sind neben Äpfeln mit Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Hopfen bewirtschaftet. Seit dem Jahr 2014 ist der Betrieb im Modellvorhaben »Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz« aktiv. Herr Bernhard ist unter anderem Vorsitzender des Obstbauringes Tettnang sowie des dort ansässigen Maschinenringes.
Mit der Anlage in Kressbronn a.B. wurde deutschlandweit erstmals eine stromerzeugende Agri-PV-Anlage in eine bestehende Apfelplantage integriert. Die 0,4 Hektar große Pilotanlage, die zu 50 Prozent vom Land Baden-Württemberg gefördert wurde, wurde am 13. Mai 2022 von Ministerpräsident Winfried Kretschmann eingeweiht. Seitdem haben die 1.110 lichtdurchlässigen PV-Module über 365.000 kWh Strom produziert (2022: 199.000 kWh, 2023: 249.000 kWh, Stand Oktober 2023).
Die Familie Bernhard arbeitet kontinuierlich daran, ihren Betrieb zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten, um die Übergabe an die nächste Generation, Tochter Sina Bernhard, zu sichern. Nach etwa 12 Jahren soll sich die Investition der Bernhards von 200.000 Euro amortisiert haben.
Doch was hat den Obstbauern Hubert Bernhard dazu bewogen, eine Agri-PV-Anlage zu bauen? Ein Erfolg des Volksbegehrens »Artenschutz - Rettet die Biene«, welches ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Landschaftsschutzgebieten (LSG) forderte, hätte 2019 das Aus für seinen Betrieb bedeutet, da 90 Prozent seiner Anbauflächen in dieser naturschutzrechtlichen Kategorie eingestuft sind. Herr Bernhard suchte nach Alternativen und fand sie in der Agri-PV. Neben der Stromerzeugung über dem Acker versprach die Technologie, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und vor Wetterextremen wie Hagel zu schützen.
Bis die Agri-PV-Anlage auf dem Obsthof Bernhard tatsächlich stand, war es ein langer Weg. Denn bevor sie im Mai 2022 die ersten Kilowatt produzieren konnte, mussten die Bernhards eine Reihe technischer, finanzieller und bürokratischer Hürden überwinden. Zudem musste die Anlage so konzipiert werden, dass sie sich in den Baumbestand einfügte und gut in die touristisch geprägte Bodenseeregion passte. Zu den wichtigsten Punkten, die bei der Planung berücksichtigt wurden, gehören
Herr Bernhard zeigte sich nach der ersten Apfelernte unter den PV-Modulen (Herbst 2022) sehr zufrieden. Die Äpfel zeigten weniger Sonnenbrandschäden als in den Vorjahren und die Fungizid-Spritzungen konnten deutlich (bis zu 70 Prozent) reduziert werden. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass die Apfelbäume direkt unter den aufgeständerten PV-Modulen stehen und ihre Blätter bei starkem Regen weniger nass werden. Es wird vermutet, dass dadurch sich die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten drastisch reduziert.
Und der Strom, der von einem der dreizehn Projektpartner (dem Regionalwerk Bodensee), abgenommen wird, wird ebenso produziert. Die Vergütung dafür wurde in einem innovativen Stromliefervertrag (PPA), der sich am Terminmarkt orientiert, festgelegt. Auf diese Weise können die Bernhards an den aktuellen Marktentwicklungen partizipieren, ohne das volle Risiko und den administrativen Aufwand des Spotmarktes tragen zu müssen.
Die agrarwissenschaftliche Begleitforschung wird vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) durchgeführt. Das KOB wird die Eignung der Sorte Gala für die Agri-PV anhand von Qualität und Quantität der Apfelerträge aus der Kressbronner Anlage überprüfen. Zukünftig sollen im Rahmen des Projektes »Stamomo« Sensoren zur Erfassung atmosphärischer und bodenkundlicher Parameter installiert werden, damit könnte die Kressbronner Anlage zu einer der am intensivsten beforschten Apfelplantagen der Welt werden.
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→ 558 PV-Module à 260 W (145 kWp) mit 40 Prozent Lichtdurchlässigkeit
→ 552 PV-Module à 170 W (94 kWp) mit 51 Prozent Lichtdurchlässigkeit
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Die Errichtung der Agri-PV-Anlage in Kressbronn hat Mitte Februar 2022 mit der Pfostenrammung angefangen.
Copyright: Fraunhofer ISE
Mit der Installation in Kressbronn ist deutschlandweit zum ersten Mal eine stromproduzierende Agri-PV-Anlage in den aktiven Betrieb einer Apfelplantage integriert worden.
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Zum Zeitpunkt der Errichtung waren die Bäume neun Jahre alt.
Copyright: Fraunhofer ISE
Insgesamt wurden 342 Pfosten in den Boden gerammt. Auf den Rammpfosten konnte dann die Unterkonstruktion montiert werden.
Copyright: Fraunhofer ISE
Die semi-transparente PV-Module mit einer Lichtdurchlässigkeit von 51% wurden Ende April montiert.
Copyright: © Fraunhofer ISE
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