Dr. Nicolai Haag
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Agrarwissenschaftliche Forschung
Anlagenkoordinaten
49°00'14.3"N 8°29'34.0"E
Der Standort Augustenberg des LTZ, im nördlichen Oberrheingraben, unterscheidet sich klimatisch deutlich vom Bodenseeraum in Oberschwaben (Agri-PV-Anlagen am KOB und in Kressbronn). Er ist gekennzeichnet durch ein Klima mit vergleichsweise geringen Niederschlägen und somit höheren Temperaturen. Aus diesem Grund gilt der Oberrheingraben als Wohlfühl-/ und Verbreitungsgebiet für wärmeliebende Arten und invasive Schaderreger (z. B. die Marmorierte Baumwanze). In der Phänologie der Kulturpflanzen und Schaderreger kann man in den meisten Jahren von einem Unterschied von 10 bis 14 Tagen zwischen Oberrheingraben und Oberschwaben ausgehen.
Am LTZ Augustenberg sollen bis 2024 sechs verschiedene schorfrobuste Apfelsorten (»Natyra«, »Bonita«, »Freya«, »Swing«, »Topaz«, und »Rubelit«), sowie zwei Birnensorten (»Conference« und »Novembra«) ökologisch bewirtschaftet werden. Dabei sollen zwei PV-Modultypen (semitransparent und bifazial) kombiniert mit herkömmlichen Hagelschutznetzen (Referenzfläche) verglichen werden. Zudem wird die Anlage von allen Seiten gegen zufliegende Schadinsekten (z. B. Apfelwickler) einzunetzen.
Die Integration der PV-Module in eine Bestandsanlage befindet sich derzeit in Planung. Dafür wurde eine Fläche von ca. einem Hektar von der Landesanstalt neu aufgepflanzt.
Die pflanzenbaulichen Untersuchungen unter den PV-Modulen sowie auf der Referenzfläche des LTZ Augustenberg zielen auf Baumgesundheit und -wachstum, Ertrag, sowie Fruchtansatz - und qualität (Ausfärbung, Größe, Inhaltsstoffe) ab. Außerdem wird die Wirkung der Verschattung durch die PV-Module auf die natürliche Fruchtausdünnung, welche über das Lichtangebot gesteuert werden kann, untersucht (Brevis, 2021). Durch die Verschattung kann die Triebkraft der Bäume angeregt werden, was für bestimmte Sorten dienlich ist – auch hierbei ist der Einfluss der PV-Module zu bewerten (Klophaus & Baab, 2015).
Weiterhin wird die Kombination von PV-Modulen und Kompletteinnetzung mit deren Einfluss auf Aufkommen, Befallsstärke und -intensität von Schaderregern (z. B. Apfelwickler, Apfelsägewespe, Blutlaus, Wanzen, Spinnmilben, Blattläuse, Schorf, Mehltau), sowie Nützlingen bewertet. Es kann davon ausgegangen werden, dass in der regendichten Agri-PV-Anlage Einsparungen von Pflanzenschutzmittel möglich sind. Hier sind entsprechende regelmäßige Bonituren im Verlauf der Vegetationszeit als Grundlage für Behandlungsentscheidungen, sowie für die Einschätzung der Agri-PV vorgesehen.
Die Boniturergebnisse unter den PV-Modulen werden mit den entsprechenden Daten der Kulturen und Sorten unter Hagelschutznetzen (Referenzfläche) verglichen.
Neben obstbaulichen Forschungsfragen der untersuchten Kulturen sollen die Praktikabilität (z. B. hinsichtlich der Nutzung des abfließenden Regenwassers), der Umgang mit einer möglichen Schneelast auf den PV-Modulen und der Einfluss von Pflanzenschutzmitteln auf die PV-Module untersucht werden.
Referenzen
Brevis (2021). Ein starker Partner für die Fruchtausdünnung. Leu+Gygax AG
Klophaus, L. & Baab, G. (2015). Apfelanbau unter Hagelnetz. Einfluss verschiedener Hagelnetzfarben auf Wachstum, Ertrag und Fruchtqualität. Obstbau
Die Projektfläche am LTZ Augustenberg wird in drei gleichgroße Felder eingeteilt:
Um besser auf den pflanzenbaulichen Bedürfnissen des angebauten Obstsortenspektrums eingehen zu können und unterschiedlich spezifische Licht- und Mikroklimabedingungen innerhalb einer Vegetationsperiode zu ermöglichen eignen sich besonders nachgeführte Systeme (sog. Trackingsysteme). Nachführsysteme folgen dem Lauf der Sonne und können daher höhere Stromerträge als statische Systeme erzielen. Es sind aber auch »Anti-Tracking-Systeme« möglich, die nicht dem Sonnenstand folgen, sondern durch einen Nachführungsalgorithmus für den Pflanzenbau optimiert sind.
Die Anlage am LTZ Augustenberg soll komplett gegen zufliegende Schadinsekten eingenetzt werden. Die Einnetzung wird durchgängig über die gesamte Anlage inklusive Vorgewende erfolgen.
Der Standort Augustenberg des LTZ, im nördlichen Oberrheingraben, unterscheidet sich klimatisch deutlich vom Bodenseeraum in Oberschwaben (Agri-PV-Anlagen am KOB und in Kressbronn). Er ist gekennzeichnet durch ein Klima mit vergleichsweise geringen Niederschlägen und somit höheren Temperaturen. Aus diesem Grund gilt der Oberrheingraben als Wohlfühl-/ und Verbreitungsgebiet für wärmeliebende Arten und invasive Schaderreger (z. B. die Marmorierte Baumwanze). In der Phänologie der Kulturpflanzen und Schaderreger kann man in den meisten Jahren von einem Unterschied von 10 bis 14 Tagen zwischen Oberrheingraben und Oberschwaben ausgehen.
Am LTZ Augustenberg sollen bis 2024 sechs verschiedene schorfrobuste Apfelsorten (»Natyra«, »Bonita«, »Freya«, »Swing«, »Topaz«, und »Rubelit«), sowie zwei Birnensorten (»Conference« und »Novembra«) ökologisch bewirtschaftet werden. Dabei sollen zwei PV-Modultypen (semitransparent und bifazial) kombiniert mit herkömmlichen Hagelschutznetzen (Referenzfläche) verglichen werden. Zudem wird die Anlage von allen Seiten gegen zufliegende Schadinsekten (z. B. Apfelwickler) einzunetzen.
Die Integration der PV-Module in eine Bestandsanlage befindet sich derzeit in Planung. Dafür wurde eine Fläche von ca. einem Hektar von der Landesanstalt neu aufgepflanzt.
Die pflanzenbaulichen Untersuchungen unter den PV-Modulen sowie auf der Referenzfläche des LTZ Augustenberg zielen auf Baumgesundheit und -wachstum, Ertrag, sowie Fruchtansatz - und qualität (Ausfärbung, Größe, Inhaltsstoffe) ab. Außerdem wird die Wirkung der Verschattung durch die PV-Module auf die natürliche Fruchtausdünnung, welche über das Lichtangebot gesteuert werden kann, untersucht (Brevis, 2021). Durch die Verschattung kann die Triebkraft der Bäume angeregt werden, was für bestimmte Sorten dienlich ist – auch hierbei ist der Einfluss der PV-Module zu bewerten (Klophaus & Baab, 2015).
Weiterhin wird die Kombination von PV-Modulen und Kompletteinnetzung mit deren Einfluss auf Aufkommen, Befallsstärke und -intensität von Schaderregern (z. B. Apfelwickler, Apfelsägewespe, Blutlaus, Wanzen, Spinnmilben, Blattläuse, Schorf, Mehltau), sowie Nützlingen bewertet. Es kann davon ausgegangen werden, dass in der regendichten Agri-PV-Anlage Einsparungen von Pflanzenschutzmittel möglich sind. Hier sind entsprechende regelmäßige Bonituren im Verlauf der Vegetationszeit als Grundlage für Behandlungsentscheidungen, sowie für die Einschätzung der Agri-PV vorgesehen.
Die Boniturergebnisse unter den PV-Modulen werden mit den entsprechenden Daten der Kulturen und Sorten unter Hagelschutznetzen (Referenzfläche) verglichen.
Neben obstbaulichen Forschungsfragen der untersuchten Kulturen sollen die Praktikabilität (z. B. hinsichtlich der Nutzung des abfließenden Regenwassers), der Umgang mit einer möglichen Schneelast auf den PV-Modulen und der Einfluss von Pflanzenschutzmitteln auf die PV-Module untersucht werden.
Referenzen
Brevis (2021). Ein starker Partner für die Fruchtausdünnung. Leu+Gygax AG
Klophaus, L. & Baab, G. (2015). Apfelanbau unter Hagelnetz. Einfluss verschiedener Hagelnetzfarben auf Wachstum, Ertrag und Fruchtqualität. Obstbau
Die Projektfläche am LTZ Augustenberg wird in drei gleichgroße Felder eingeteilt:
Um besser auf den pflanzenbaulichen Bedürfnissen des angebauten Obstsortenspektrums eingehen zu können und unterschiedlich spezifische Licht- und Mikroklimabedingungen innerhalb einer Vegetationsperiode zu ermöglichen eignen sich besonders nachgeführte Systeme (sog. Trackingsysteme). Nachführsysteme folgen dem Lauf der Sonne und können daher höhere Stromerträge als statische Systeme erzielen. Es sind aber auch »Anti-Tracking-Systeme« möglich, die nicht dem Sonnenstand folgen, sondern durch einen Nachführungsalgorithmus für den Pflanzenbau optimiert sind.
Die Anlage am LTZ Augustenberg soll komplett gegen zufliegende Schadinsekten eingenetzt werden. Die Einnetzung wird durchgängig über die gesamte Anlage inklusive Vorgewende erfolgen.