Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee
Standort: Bavendorf bei Ravensburg
Kultur: Apfel (Delcored, Freya, Natyra, Topaz), biologischer Anbau
0,5 ha
Verfügbare
Flächengröße
227 kWp
Installierte
Leistung
apfel
Kultur

Dr. Ulrich Mayr

Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee

Agrarwissenschaftliche Forschung

Helmut Hertle

Technische Werke Schussental

Stromabnahme

Jens Wagner

Viridi RE

EPC

Anlagenkoordinaten

47°46'00.1"N, 9°33'20.2"E

Alle Informationen rund um den Standort

Forschungskonzept

Am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) werden Wachstums- und Ertragsverhalten verschiedener Apfelbaumsorten unter semitransparenten PV-Modulen untersucht. Nach der Ernte werden die Früchte auf äußere Merkmale wie Ausfärbung und Fruchtgröße sowie die innere Qualität begutachtet. Die PV-Module wurden mit der Absicht installiert, Frucht und Pflanze vor Hagel- und sonnenbedingten Schäden zu bewahren während sie Strom produzieren.

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Die Agri-PV-Anlage am KOB besteht aus einer statischen Teilanlage, einer nachgeführten Teilanlage, sowie aus einer Kontrollfläche. ©Fraunhofer ISE

Außerdem wird am Standort untersucht, inwieweit die Veränderung des Mikroklimas unter den PV-Modulen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringern könnte. Vor Nässe geschützte Kulturen haben ein geringeres Risiko von Pilzen (z. B. Apfelschorf oder Regenflecken) befallen zu werden, da diese zur Vermehrung auf ausreichende Feuchtigkeit angewiesen sind. Auch die Entwicklung von Schädlingspopulationen (z.B. mehlige Apfelblattlaus und Blatlaus) soll im Rahmen dieses Projektes überwacht werden.

Die Versuchsergebnisse werden mit einer Referenzfläche, die mit konventionellen Hagelschutznetzen geschützt wird, verglichen.

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Die erste Ernte von Agri-PV-Äpfeln am KOB ist für 2023 geplant. © Fraunhofer ISE

Das KOB übernimmt ebenfalls die landwirtschaftliche Forschung am Standort Kressbronn am Bodensee.

Besonderheiten

Apfelanbau

In der Versuchsanlage in Bavendorf werden vier schorfwiderstandsfähige (»Schowi«) Apfelsorten ökologisch bewirtschaftet: »Freya«, »Natyra«, »Delcored« und »Topaz«. Nach Errichtung der Stahl-Unterkonstruktion Ende April 2022 wurden 18 Baumreihen mit jeweils 80 Jungbäumen gepflanzt. Die Apfelsorten wurden reihenweise abwechselnd gesetzt, sodass jede von ihnen insgesamt viermal vertreten ist. Die beiden äußeren Reihen werden in den Untersuchungen aufgrund möglicher Randeffekte nicht berücksichtigt.

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Mechanische Beseitigung von Beikräutern am Baumstreifen. ©Fraunhofer ISE

Photovoltaik

In der Anlage am KOB sind zwei Photovoltaik-Systemvarianten errichtet:

  • Ein statisches System, bei dem die PV-Module dachförmig über den Baumreihen angebracht und nach Ost-West ausgerichtet sind.
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Statische Teilanlage (Feld Nord). ©Fraunhofer ISE

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Apfelbäume unter statischen PV-Modulen. ©Fraunhofer ISE
  • Ein nachgeführtes System, bei dem die Module in Ost-West-Richtung je nach Sonnenstand geneigt werden können. Dies dient zunächst der Optimierung des elektrischen Ertrags. Sollte sich im Laufe des Versuchs jedoch ein Lichtmangel bei den Apfelbäumen zeigen, könnte das System auch auf die Optimierung des landwirtschaftlichen Ertrags ausgerichtet werden.
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Nachgeführte Teilanlage (Feld Mitte). ©Fraunhofer ISE

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Apfelbäume unter nachgeführten PV-Modulen. ©Fraunhofer ISE

Für die Lichtversorgung der Bäume trotz der Überdachung sorgen lichtdurchlässige PV-Module mit einer Transparenz von 49 Prozent. Diese sind 3,5 Meter über den Baumreihen installiert.
Die Anlage wurde außerdem so konzipiert, dass die betonlosen Fundamente bei Bedarf eine rückstandslose Demontage ermöglichen, da sie hier keine schwerwiegenden Eingriffe in das Erdreich vorgenommen wurden.

Bis Mai 2023 ist der Anschluss der Anlage ans Netz vorgesehen. Die Stromabnahme wird dann durch die Technischen Werke Schussental (TWS) als assoziierter Projektpartner erfolgen. Die Investitionskosten der Anlage werden größtenteils vom Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) getragen.

Ansprechperson
für den Standort
Agri-PV Logo RZ
Dr. Ulrich Mayr
mayr@kob-bavendorf.de

Anlagenbau

Die Errichtung der Anlage am KOB wurde Ende April 2022 abgeschlossen.

Graphische Übersicht der Anlage

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Anlage in Bavendorf.

Copyright: Fraunhofer ISE

Projektpartner